lighttpd
Lighttpd (auch: Lighty) ist ein auf Schnelligkeit (insbesondere bei vielen Benutzern und groeßn Dateien) optimierter Webserver unter der BSD-Lizenz. Er implementiert alle wichtigen Funktionen eines Webservers und kann, ähnlich wie Apache, durch Module erweitert werden.
Links
Konfiguration
Den Server nur auf localhost antworten lassen:
server.bind = "localhost"
alternativ
PHP5
lighttpd unter Linux (Debian) mit PHP und (Fast-)CGI einrichten: Setting up PHP with Lighttpd
Anmerkung: PHP4 geht auch, der Support läuft aber Ende des Jahres 2007 sowieso aus.
- Da PHP5 von „lighty“ als (Fast-)cgi benutzt wird, muss bereits das Paket php5-cgi installiert sein.
- Jetzt kann das Modul fastcgi aktiviert werden:
lighty-enable-mod fastcgi
- Der Standardpfad für php-cgi läuft erstmal auf das alte PHP4-Verzeichnis (/usr/bin/php4-cgi), da muss geändert werden: Die Konfiguration wie auf der Webseite aufgeführt ist durch den vorherigen Befehl bereits im Verzeichnis
/etc/lighttpd/conf-enabled
abgelegt. Diese Datei muss nur noch abgeändert werden: Die bin-path-Zeile muss so aussehen:"bin-path" => "/usr/bin/php5-cgi",
cgi.fix_pathinfo = 1
muss an die Datei
/etc/php5/cgi/php.ini
angehängt werden.- danach muss ein Reload der Konfiguration durchgeführt werden:
/etc/init.d/lighttpd force-reload
virtuelle Hosts
Mit dem Modul mod_simple_vhost konstruiert lighty die virtuellen Server aus den folgenden drei Werten:
- server-root : das Hauptverzeichnis für den Webserver
- hostname : der Domänenname
- document-root : das Verzeichnis, das die Webseiten enthält
nach dem Schema server-root + hostname + document-root (also etwa
server-root + default-host + document-root
oder falls dieses Verzeichnis nicht existiert: server-root + default-host + document-root
).
simple-vhost.server-root = "/var/www/server/" simple-vhost.default-host = "beispiel.de" simple-vhost.document-root = "seiten"
ergibt dann /var/www/server/beispiel.de/seiten
Die Ablageorte der Homeverzeichnisse virtueller Hosts mod_mysql_vhost) lassen sich auch in einer Datenbank ablegen.
Achtung: Die Errorlogs für virtuelle Verzeichnisse bleiben bei Bedingungen (Conditionals) immer am letzten angegebenen Errorlog hängen (siehe http://trac.lighttpd.net/trac/ticket/665|#665 server.errorlog is not conditionals).
namensbasierte virtuelle Server
$HTTP["host"] =~ "(^|\.)george-weasley.com$" { server.document-root = "/var/www/vhosts/george-weasley.com/html" server.errorlog = "/var/www/vhosts/george-weasley.com/logs/error_log" accesslog.filename = "/var/www/vhosts/george-weasley.com/logs/access_log" fastcgi.server = ( ".php" => ( ( "socket" => "/var/www/fastcgi/george/george.socket", "broken-scriptfilename" => "enable" ) ) )
IP-basierte virtuelle Server
$SERVER["socket"] == "203.20.113.50:80" { server.document-root = "/var/www/bccycles/" accesslog.filename = "/var/log/lighttpd/bccycles-access.log" }
port-basierte virtuelle Server
Zugriffsschutz für Verzeichnisse
Using Authentication (mod_auth)
auth.backend = "htpasswd" auth.backend.htpasswd.userfile = "/pfad/zu/deiner/htpasswd" auth.require = ( "/" => ( "method" => "basic", "realm" => "Sesam öffne dich", "require" => "valid-user" ) )
Alternativ kann auch ein bestimmter Benutzer gefordert werden:
"require" => "user=deinusername"
Oder man schreibt eine einzelne Verbotszeile:
$HTTP["url"] =~ "^" + var.dokudir + "/geheimes_verzeichnis/" { url.access-deny = ( "" ) }
Zugriff auf MySQL
SSL-Zertifikate
Über SSL kann man verschlüsselte Verbindungen zum Webserver aufbauen. Dazu musss das Paket openssl installiert und das Modul ssl aktiviert werden:
sudo lighty-enable-mod ssl
Besitzt man ein gültiges SSL-Zertifikat, so sollte man es nach /etc/lighttpd/server.pem
kopieren. Möchte man einen individuellen Pfad nutzen, so kann man diesen in der Datei /etc/lighttpd/conf-available/10-ssl.conf
setzen. Natürlich kann man sich auch ein selbst-signiertes SSL-Zertifikat durch
cd /etc/lighttpd sudo openssl req -new -x509 -keyout server.pem -out server.pem -days 365 -nodes
erstellen.
Kompression
Auch zur on-the-fly Komprimierung gibt es bereits ein Modul „mod_compress“ beim lighttpd, dass noch wie fcgi und simple_vhost durch entfernen des Kommentarzeichens (#) aktiviert werden muss.
Die folgende Zeile existiert bereits im Konfigfile:
#compress.filetype = ("text/plain", "text/html")
Sie kann natürlich um typische Dateitypen erweitert werden:
compress.filetype = ( "text/plain", "text/html", "text/javascript", "text/css", "text/xml" )
Und, wie sollte es anders sein, auch hier natürlich noch ein Neustart:
/etc/init.d/lighttpd restart
Doku unter http://trac.lighttpd.net/trac/wiki/Docs%3AModCompress
Verzeichnislisting
RRD
Log-Dateien und Auswertung
Wer das Logformat combined (u.a. Voraussetzung für einige Statistikprogramme) nutzen möchte, fügt folgende Zeile in der Konfigurationsdatei ein
accesslog.format = "%h %l %u %t \"%r\" %>s %b \"%{Referer}i\" \"%{User-Agent}i\""
Auch hier natürlich noch ein Neustart:
/etc/init.d/lighttpd restart
Weitere Infos gibt's unter http://www.lighttpd.net/documentation/accesslog.html
Module
Userdir
Es ist es möglich, dass der Webserver auch Daten aus den Homeverzeichnisses der lokalen Benutzer auslesen kann. Dazu muss der jeweilige Benutzer ein Verzeichnis public_html in seinem Homeverzeichnis anlegen und dort dem Benutzer „www-data“ des Webservers zumindest Leserechte geben. Wenn dann noch das Modul mittels
sudo lighty-enable-mod userdir
aktiviert und der Webserver neu gestartet wurde, so können die dort hinterlegten Dateien über „http://domain.de/~benutzername/“ ausgelesen werden.