Grub wird in den meisten Distributionen eingesetzt. Mittlerweile wird die Version 2 verwendet, dazu eine eigene Seite zu Grub2
Bei Ubuntu wird auf x86-kompatiblen Architekturen der Bootloader GRUB verwendet, um sich selbst und andere auf dem System installierte Betriebssysteme zu starten. Standardmäßig wird GRUB im MBR (Master Boot Record) der ersten Festplatte (sda bzw. hda) installiert. Dies bringt den Vorteil einer einfachen Installation und eines einfachen Updates des Bootloaders.
Quellen des Artikels: Grub und menu.lst des ubuntuusers-Wiki.
Der GRUB Bootloader wird über die Datei /boot/grub/menu.lst konfiguriert. In dieser Datei befinden sich nicht nur die für GRUB notwendigen Informationen, wo welcher Kernel oder welches Betriebssystem zu finden ist, sondern auch Informationen, für das Skript update-grub, welches die menu.lst neu schreiben kann. Das Skript wird z.B. bei der Installation eines neuen Kernels ausgeführt.
Sollte es nach der Auswahl aufgrund einer Fehlkonfiguration zu einem Fehler wie
Error 17 : Cannot mount selected partition
kommen, lassen sich die Grub-Einträge temporär ändern. Wie das geht, ist unter Booten beschrieben. Änderungen werden allerdings nicht in die Konfigurationsdatei (menu.lst
; siehe unten) geschrieben. Diese muss man nach erfolgreichem Booten selbst anpassen.
Die Datei /boot/grub/menu.lst erfüllt zwei Funktionen:
menu.lst ist eine reine Textdatei, zur Bearbeitung muss sie also in einem Editor mit Root-Rechten geöffnet werden. Das Programm Startup Manager ermöglicht alternativ die Bearbeitung der Datei mittels einer grafischen Benutzeroberfläche.
Die menu.lst ist durch besondere Kennzeichner in mehrere Bereiche gegliedert. Es ist wichtig, diese Bereiche zu kennen und deren Aufgabe zu verstehen, damit Änderungen an dieser Datei zum gewünschten und dauerhaften Ergebnis führen. Folgende Kennzeichner existieren:
### BEGIN AUTOMAGIC KERNELS LIST ## ## Start Default Options ## ## ## End Default Options ## ### END DEBIAN AUTOMAGIC KERNELS LIST
Zunächst ist wichtig, dass der komplette Bereich zwischen den äußeren Kennzeichnern vom System (update-grub) verwaltet wird. In diesem Bereich dürfen daher nur bedingt Änderungen vorgenommen werden.
Es ist nicht sinnvoll, innerhalb dieser Bereiche eigene Menüeinträge zu platzieren oder Änderungen an den Menüeinträgen direkt vorzunehmen, da diese spätestens beim nächsten Kernelupdate verschwinden würden. Sinnvoll sind hier nur Änderungen an den vorgegebenen Optionen. Dadurch lassen sich die automatisch generierten Einträge indirekt beeinflussen. Eigene Menüeinträge müssen vor oder nach dem äußeren Block platziert werden.
Desweiteren muss die besondere Rolle des Kommentarzeichens # beachtet werden. Bei der menu.lst handelt es sich um eine Steuerdatei, die eigentlich nur von Grub gelesen wird. Grub ignoriert dabei Zeilen, die mit mindestens einem Kommentarzeichen beginnen. Im gerade beschriebenen inneren Bereich werden nun aber zusätzliche Parameter für das Hilfsprogramm update-grub gespeichert. Für Grub sind diese Parameter aber unverständlich. Damit nun keine Syntaxfehler auftreten wurde vereinbart, dass Parameter für update-grub im gekennzeichneten Bereich stehen müssen und jeweils mit einem einzelnen Kommentarzeichen beginnen. Tatsächliche Kommentare in diesem Bereich sollten dementsprechend mit mindestens zwei Kommentarzeichen beginnen.
Zusammenfassend gilt:
menu.lst-nano-bunt.png Beim Bearbeiten der menu.lst sollte man einen Editor mit entsprechender Syntaxhervorhebung verwenden. In der Abbildung sieht man die Datei in Nano.
GRUB bezeichnet die Festplattenpartitionen mit (hdX,Y), wobei X und Y die Nummern der Festplatte bzw. Partition sind. Es wird immer bei 0 mit der Zählung begonnen:
Partition | Linux-Device-Bezeichnung | GRUB-Bezeichnung |
x. Partition auf der 1. Platte | /dev/sdax oder /dev/hdax | (hd,x) |
x. Partition auf der 2. Platte | /dev/sdbx oder /dev/hdbx | (hd1,x) |
… | … | … |
1. Partition auf der x. Platte | /dev/sdx1 oder /dev/hdx1 | (hdx,) |
2. Partition auf der x. Platte | /dev/sdx2 oder /dev/hdx2 | (hdx,1) |
… | … | … |
Zu beachten ist auch, dass die Nummerierung von logischen Laufwerken in einer erweiterten Partition } immer bei 5 (Linux-Device-Bezeichnung) bzw. 4 (GRUB-Bezeichnung) beginnt - unabhängig von der Anzahl der vorhandenen primären Partitionen.
Die GRUB-Bezeichnung wird fortlaufend vergeben, d.h. bei fehlender Platte sda erhält sdb die niedrigste GRUB-Bezeichnung (hd0). Dieses Verhalten kann zu Problemen führen, wenn z.B. eine Platte dauerhaft aus dem System entfernt wird.
Beispielhaft werden nun anhand einer typischen menu.lst-Datei die einzelnen Abschnitte erklärt:
In den Kopfzeilen werden die Einstellungen für GRUB selbst definiert. So lässt sich hier ein Passwort setzen, man kann den automatisch zu bootenden Eintrag definieren usw. Die einzelnen Variablen sind:
# menu.lst - See: grub(8), info grub, update-grub(8) # grub-install(8), grub-floppy(8), # grub-md5-crypt, /usr/share/doc/grub # and /usr/share/doc/grub-doc/. ## default num # Set the default entry to the entry number NUM. Numbering starts from 0, and # the entry number 0 is the default if the command is not used. # # You can specify 'saved' instead of a number. In this case, the default entry # is the entry saved with the command 'savedefault'. # WARNING: If you are using dmraid do not change this entry to 'saved' or your # array will desync and will not let you boot your system. default 0 ## timeout sec # Set a timeout, in SEC seconds, before automatically booting the default entry # (normally the first entry defined). timeout 10 ## hiddenmenu # Hides the menu by default (press ESC to see the menu) #hiddenmenu # Pretty colours #color cyan/blue white/blue ## password ['--md5'] passwd # If used in the first section of a menu file, disable all interactive editing # control (menu entry editor and command-line) and entries protected by the # command 'lock' # e.g. password topsecret # password --md5 $1$gLhU0/$aW78kHK1QfV3P2b2znUoe/ # password topsecret
GRUB akzeptiert zahlreiche weitere Optionen, die an dieser Stelle nicht alle besprochen werden können. Eine umfangreiche Dokumentation befindet sich zum Beispiel bei der Illustrated Dual Boot Site.
Es gibt die Möglichkeit, mit dem Kommando „setkey“ das Tastaturlayout der GRUB-Konsole zu ändern. Hierzu lädt man die Tastendefinitionen für Grub] gespeicherten Tastendefinitionen herunter und fügt sie im Kopfbereich in die menu.lst ein.
Besitzt man ein Dual-Boot-Computer-System, sprich z.B. Windows und Ubuntu parallel installiert, und möchte vorwiegend unter Windows arbeiten, so will man eventuell, dass Windows an erster Stelle im Boot-Manager erscheint. Der richtige Platz hierfür ist dieser:
# Put static boot stanzas before and/or after AUTOMAGIC KERNEL LIST # This entry automatically added by the Debian installer for a non-linux OS # on /dev/hda2 title Microsoft Windows XP Professional (Oberhalb der Linux Einträge) root (hd0,1) savedefault chainloader +1
In diesem Teil der Konfigurationsdatei werden die Optionen gesetzt, die update-grub nutzt, um die menu.lst neu zu schreiben. Doppelte Kommentare ## sind tatsächlich Kommentare, einfache Rauten #, sind Optionen für update-grub. Die Kommentarzeichen müssen immer erhalten bleiben.
Die einzelnen Variablen sind
### BEGIN AUTOMAGIC KERNELS LIST ## lines between the AUTOMAGIC KERNELS LIST markers will be modified ## by the debian update-grub script except for the default options below ## DO NOT UNCOMMENT THEM, Just edit them to your needs ## ## Start Default Options ## ## default kernel options ## default kernel options for automagic boot options ## If you want special options for specific kernels use kopt_x_y_z ## where x.y.z is kernel version. Minor versions can be omitted. ## e.g. kopt=root=/dev/hda1 ro ## kopt_2_6_8=root=/dev/hdc1 ro ## kopt_2_6_8_2_686=root=/dev/hdc2 ro # kopt=root=/dev/sda1 ro ## default grub root device ## e.g. groot=(hd0,0) # groot=(hd0,0) ## should update-grub create alternative automagic boot options ## e.g. alternative=true ## alternative=false # alternative=true ## should update-grub lock alternative automagic boot options ## e.g. lockalternative=true ## lockalternative=false # lockalternative=false ## additional options to use with the default boot option, but not with the ## alternatives ## e.g. defoptions=vga=791 resume=/dev/hda5 # defoptions=quiet splash language=de_DE ## altoption boot targets option ## multiple altoptions lines are allowed ## e.g. altoptions=(extra menu suffix) extra boot options ## altoptions=(recovery mode) single # altoptions=(recovery mode) single ## controls how many kernels should be put into the menu.lst ## only counts the first occurence of a kernel, not the ## alternative kernel options ## e.g. howmany=all ## howmany=7 # howmany=all ## should update-grub create memtest86 boot option ## e.g. memtest86=true ## memtest86=false # memtest86=true ## should update-grub adjust the value of the default booted system ## can be true or false # updatedefaultentry=false ## ## End Default Options ##
Bei Verwendung einer separaten Bootpartition weicht die Rootpartition des Systems (Angabe über „kopt“) natürlich von der Bootpartition (Angabe über „groot“) ab. Darauf ist beim Editieren der Optionen 'groot' und 'kopt' zu achten. Zum Beispiel:
„kopt=root=/dev/sda3 ro“
„groot=(hd0,0)„
Im Gegensatz dazu ohne Bootpartition:
„kopt=root=/dev/sda1 ro“
„groot=(hd0,0)“
Ab Ubuntu Intrepid Ibex kann für die Angabe auf die Boot-Partition anstelle von
„groot=(hd0,0)„
nun auch die UUID der Partition eingesetzt werden, auf der sich “/boot/grub/“ befindet. Als Beispiel:
„groot=9d8caf32-92b8-451a-b626-9de581f11cbf“
Nach einem sudo update-grub wird dieses dann in die Auswahlzeilen übernommen. Damit lassen sich Fehler, die durch ein nachträgliches Formatieren anderer Partitionen entstehen, beim Booten vermeiden.
Eine gnaue Beschreibung der Kernelparameter (die mit „kopt=“ gesetzt werden) findet man im Artikel Booten. Häufig nachgefragt wird hierbei die Änderung der Auflösung der virtuellen Textkonsolen. Dazu gibt es einen eigenen Artikel.
All die Booteinträge, die in diesem Teil zu finden sind, werden automatisch durch update-grub angelegt. Änderungen, die hier von Hand eingetragen werden, gehen bei einem Kernelupgrade ohne eine Warnung verloren. Daher sollte man statt dieser Einträge die Variablen im oberen Abschnitt verändern, und anschließend
sudo update-grub
ausführen. Möchte man hingegen Bootparameter testen, kann man in diesem Abschnitt gefahrlos an den Optionen spielen, und nötigenfalls die alten Einträge durch o.g. Befehl wiederherstellen.
title Ubuntu, kernel 2.6.15-25-k7 root (hd0,0) kernel /boot/vmlinuz-2.6.15-25-k7 root=/dev/sda1 ro quiet splash initrd /boot/initrd.img-2.6.15-25-k7 savedefault boot title Ubuntu, kernel 2.6.15-25-k7 (recovery mode) root (hd0,0) kernel /boot/vmlinuz-2.6.15-25-k7 root=/dev/sda1 ro single initrd /boot/initrd.img-2.6.15-25-k7 boot title Ubuntu, memtest86+ root (hd0,0) kernel /boot/memtest86+.bin boot ### END DEBIAN AUTOMAGIC KERNELS LIST
Linux- und Windowssysteme, die zum Zeitpunkt der Ubuntu-Installation bereits vorhanden waren, werden vom Installer am Ende dieser Liste automatisch hinzugefügt. Kommen Systeme später hinzu, so müssen sie manuell eingetragen werden. Im folgenden wird dies für Windows- und Linuxsysteme beschrieben. Wichtig ist, dass diese Einträge nach der Zeile
### END DEBIAN AUTOMAGIC KERNELS LIST
erfolgen.
Im folgenden Beispiel muss der Ausdruck “(hd0,1)“ an die konkrete Situation angepasst werden.
title Microsoft Windows XP Professional (Unterhalb der Linux Einträge) root (hd0,1) savedefault chainloader +1
In manchen Fällen, z.B. wenn man Windows XP nachträglich auf eine zweite Festplatte installiert, oder aber Windows XP ist schon auf der ersten und Ubuntu mitsamt GRUB wird nachträglich auf eine zweite und vielleicht externe (USB-)Festplatte installiert, ist es notwendig, die Datenträgerbezeichnungen zu vertauschen. Dazu wird Windows mit Hilfe von map vorgetäuscht, es befände sich auf der ersten Festplatte, so dass es korrekt startet. Der Befehl map erfordert folgende Syntax:
## Allgemein map (alte Bezeichnung) (neue Bezeichnung) map (neue Bezeichnung) (alte Bezeichnung) ## Beispiel map (hd1) (hd0) map (hd0) (hd1)
Es ist wichtig, das eine einzelne Vertauschung immer über zwei Map-Anweisungen - jeweils mit umgekehrter Parameterreihenfolge - geregelt wird. So würde ein Eintrag aussehen, wenn:
# This entry automatically added by the Debian installer for a non-linux OS # on /dev/sda1 title Microsoft Windows XP Professional rootnoverify (hd1,0) map (hd1) (hd0) map (hd0) (hd1) savedefault chainloader +1
Dass rootnoverify statt root wie oben verwendet wird, ist nicht auf allen Systemen notwendig. Zusätzlich sollte man in der Datei /boot/grub/device.map überprüfen, ob die Geräte korrekt zugeordnet sind.
Bei Vista wird der map Trick nicht benötigt.
Wenn mit Grub neben Ubuntu noch eine Linux Distribution gestartet werden soll, ist es meist nicht sinnvoll direkt auf einen bootbaren Kernel zu verweisen. Dieser Pfad ändert sich nach jedem Kernelupdate und falls der alte Kernel deinstalliert wurde, kann Grub das System nicht mehr finden. Es gibt zwei Möglichkeiten dieses Problem zu lösen.
title Zweitsystem - Kubuntu/OpenSuse/Fedora usw. root (hdX,Y) kernel /vmlinuz # plus optional Bootparameter initrd /initrd.img # plus optional Bootparameter boot
Bei dieser Variante verweisen kernel und initrd nur symbolisch auf das Rootverzeichnis. Grub startet dann jedesmal den neusten installierten Kernel.
title Zweitsystem - Kubuntu/OpenSuse/Fedora usw. root (hdX,Y) chainloader +1
Mit diesem Eintrag läd Grub mittels chainloader +1 den Bootmanager der entsprechenden Distribution (falls vorhanden). Also zum Beispiel ein sekundäres Grub. Diese Variante bietet den Vorteil, dass alle verfügbaren Kernel des Zweitsystems gebootet werden können. Dafür muss man sich durch zwei Menüs klicken.Voraussetzung ist natürlich die Installation des Zweitsystem-Bootloaders in die Partition des Zweitsystems und nicht wie sonst üblich in den MBR. (mehr)
grub-mit-splash.png Man kann das GRUB-Menü auch etwas aufpeppen. Dazu sind komprimierte Grafiken notwendig, die das Format einer .xpm.gz-Datei haben. Diverse GRUB-Splashscreens findet man z.B. bei den unten verlinkten Webseiten. Einen Kubuntu-Splash kann man sich direkt herunterladen. Weitere Splashscreens kann man über die Pakete
installieren.
Zum Verwenden der Grafik geht man so vor:
splashimage=(hd0,1)/boot/grub/splashimages/splash.xpm.gz foreground = ffffff background = 0066ff
„foreground“ und „background“ geben die Schriftfarbe im hexadezimalen RGB-Format } an; der Parameter „color“ funktioniert in Verbindung mit Spashscreens nicht.
Die Zeile „splashimage=…“ sollte unbedingt nach der „color“-Zeile eingetragen werden.
Der Pfad muss immer „relativ“ zur Partitionstabelle der Festplatte (in der Syntax von GRUB) angegeben werden. Es ist daher zu beachten, dass „(hd0,1)“ natürlich nicht für jeden passt. Es ist der Wert anzugeben, der auch bei den anderen Einträgen der einzelnen Kernel steht.
Wenn /boot auf einer eigenen Partition liegt, muss der Eintrag natürlich „relativ“ zur /boot-Partition angegeben werden: splashimage=(hd0,1)/grub/splashimages/dieSplashDatei.xpm.gz
Bei der Installation von Ubuntu wird Grub automatisch installiert. Sollte es hierbei zu einem Fehler kommen oder - was in seltenen Fällen vorkommen kann - Grub auf der falschen Festplatte installiert worden sein, so kann dies nachgeholt werden. Dazu eignen sich die Methoden, die im folgenden Kapitel beschrieben werden. Ein eigener Artikel beschäftigt sich mit Sonderformen der Installation.
Die Installation von Grub geht mit dem Überschreiben des eventuell bestehenden Bootloaders - zum Beispiel dem einer Windowsinstallation - einher. Es wird daher empfohlen, zunächst eine Sicherung des bestehenden Bootloaders anzulegen.
In manchen Fällen kann es notwendig sein, den Bootloader wiederherzustellen. Ein häufiges Beispiel ist die nachträgliche Installation eines Windows-Betriebssystems, bei dem der MS-eigene Bootloader in den MBR geschrieben wird.
Je nach vorhandener Rescue-CD gibt es hierbei verschiedene Möglichkeiten.
In folgenden Anleitungen wird davon ausgegangen, dass das Ubuntusystem auf der Partition /dev/sda2 installiert ist. Grub soll im MBR der selben Platte - also /dev/sda - installiert werden. Diese Daten müssen natürlich auf die eigene Situation angepasst werden. Wenn man nicht sicher ist, welche Bezeichnung richtig ist, kann man sich mit
sudo fdisk -l
eine Übersicht der Partitionen anzeigen lassen. sda wird außerdem zu sdb oder sdc wenn es eine zweite Festplatte ist, auf manchen Systemen aber auch zu hda, hdb oder hdc.
Festplatten-IDs
Schlägt grub-install fehl weil die /boot/grub/device.map
IDs enthält die das aktuellere Rescue-System nicht mehr erkennt, dann sollte man auf die aktuelleren wwn-IDs wechseln. Die Fehlerausgabe von
/usr/sbin/grub-probe --device-map=/boot/grub/device.map --target=fs -v /boot/grub
gibt die genauen Gründe.
Statt:
(hd0) /dev/disk/by-id/ata-ST31500341AS_9VS2CD3M (hd1) /dev/disk/by-id/ata-ST31500341AS_9VS1QT1L (hd2) /dev/disk/by-id/ata-ST31500341AS_9VS2RGFR
also diese IDs eintragen:
(hd0) /dev/disk/by-id/wwn-0x50014ee002f574a8 (hd1) /dev/disk/by-id/wwn-0x5000c50014b0bf53 (hd2) /dev/disk/by-id/wwn-0x5000c500197f00ca
Alle, denen die nachfolgenden Lösungen zu kompliziert sind, sollten einen Blick auf die Super Grub Disk werfen. Mit einer kleinen (ca. 3 MB) Boot-CD/USB-Stick lässt sich recht einfach nicht nur Grub installieren, sondern auch ein vorhandenes Windows wieder starten.
Zunächst benötigt man eine Live-CD (Ubuntu Desktop-CD, Knoppix, etc.), von der man startet und dort dann ein Terminal öffnet. Als erstes bindet man das Ubuntu-System mit
sudo mount /dev/sda2 /mnt
ein. Nutzt das System eine separate boot-Partition, so muss diese mit
sudo mount /dev/sda3 /mnt/boot
eingebunden werden. Bei einer normalen Installation ist diese Partition nicht vorhanden, und somit dieser letzte Befehl nicht erforderlich. GRUB lässt sich nun leicht durch
sudo grub-install --root-directory=/mnt /dev/sda
neu installieren. Der Befehl „update-grub“ kann bei dieser Methode nicht verwendet werden.
Der Parameter –recheck sollte zusätzlich verwendet werden, wenn es zu folgender Fehlermeldung kommt:
/dev/sda does not have any corresponding BIOS drive
Jedes Live-System ist zur Reparatur geeignet - ob Ubuntu Desktop-CD, Knoppix oder ein Mini-Linux von Diskette.
Es ist wichtig, dass die Systemarchitektur des Live-Systems mit der des installierten Ubuntu-Systems übereinstimmt. Es ist also nicht ohne Weiteres möglich, sich mit chroot und einer 32Bit-LiveCD in ein 64Bit-System einzuloggen. Wird die gleiche CD wie zur Installation genutzt, so sollte es keine Probleme geben.
Nach dem Start des Live-Systems muss die Partition mit dem installierten Ubuntu-System eingebunden werden. Dazu muss ein Terminal geöffnet werden und der Befehl:
sudo mount /dev/sda2 /mnt
ausgeführt werden. Nutzt das System eine separate boot-Partition, so muss diese mit
sudo mount /dev/sda3 /mnt/boot
eingebunden werden. Bei einer normalen Installation ist diese Partition nicht vorhanden, und somit dieser letzte Befehl nicht erforderlich.
Vor dem Wechsel in das installierte System muss diesem der Zugriff auf wichtige Systeminformationen zugesichert werden. Man bindet dazu das Verzeichnis mit den Gerätedateien innerhalb des installierten Systems ein:
sudo mount -o bind /dev /mnt/dev
Ähnlich verfährt man mit dem Schnittstellendateisystem /proc. Dieses wird mit
sudo mount -t proc /proc /mnt/proc
eingebunden. Nun erfolgt der Wechsel in das installierte System:
sudo chroot /mnt
Und endlich kann GRUB neu geschrieben werden:
grub-install /dev/sda
Sollte hier der Fehler „Could not find device for /boot: Not found or not a block device.“ auftreten, gebt folgende Zeile vor dem grub-install ein:
cp /proc/mounts /etc/mtab
Falls Grub zum ersten Mal installiert wird, sollte nun auch
update-grub
ausgeführt werden. Abschließend wird die chroot-Umgebung mit
exit
verlassen und das Live-System beendet.
Sollte man gerade keine Live-CD zur Hand haben (oder nicht so lange warten wollen, bis sie gebootet hat), kann man auch die Ubuntu Alternate-CD nehmen. Einfach die Installation so lange durchlaufen lassen, bis die Frage nach den Partitionen kommt. Mit Alt + F2 auf die Konsole wechseln und mit ⏎ bestätigen. Man ist jetzt automatisch als Root angemeldet.
mount /dev/sda2 /mnt/
Vor dem Wechsel in das installierte System muss diesem der Zugriff auf wichtige Systeminformationen zugesichert werden. Man bindet dazu das Verzeichnis mit den Gerätedateien innerhalb des installierten Systems ein:
sudo mount -o bind /dev /mnt/dev
Ähnlich verfährt man mit dem Schnittstellendateisystem /proc. Dieses wird mit
sudo mount -t proc /proc /mnt/proc
eingebunden.
Jetzt bewegt man sich in das eingebundene Verzeichnis und wechselt in das Ubuntu-System ( Strg + D verlässt das Verzeichnis wieder):
cd /mnt/ chroot /mnt/
Jetzt kann die neue Konfiguration in den MBR geschrieben werden:
grub-install /dev/sda
Der nächste Befehl analysiert das root-System und schreibt eine Standard-Konfiguration. Das ist nur notwendig, falls keine Konfiguration vorliegt, oder Fehler enthalten sind.
update-grub
Nach dem Verlassen der chroot-Umgebung startet man den Rechner mit
reboot
neu und es sollte wieder GRUB erscheinen.
Sollte man einen LVM für seine Festplatte benutzen, muss man ein bisschen mehr Aufwand treiben. Am besten ist hierfür die Desktop-CD von Ubuntu zu nutzen.
Zur Nutzung des Logical Volume Managers muss als erstes das Paket lvm2 installiert werden.
sudo apt-get install lvm2
Nun muss der LVM-Kerneltreiber geladen werden.
sudo modprobe dm-mod
Dann muss man das LVM zugänglich machen. Das geht im Terminal mit den Befehlen
sudo vgscan sudo vgchange -a y
Wenn man sich nicht sicher ist, wie die Namen der Volumes im LVM lauten kann man diese mit folgendem Befehl anzeigen lassen.
sudo lvscan
Nun sollte man die Partition mit dem Root-Verzeichnis (/) einbinden:
mkdir /mnt/ubuntu mount /dev/mapper/LV-root /mnt/ubuntu
Ebenso müssen die anderen Logical Volumes eingebunden werden:
mount /dev/mapper/LV-usr /mnt/ubuntu/usr mount /dev/mapper/LV-home /mnt/ubuntu/home
Das /dev/mapper/LV-* muss nach den eigenen Namensvergaben angepasst werden. Die üblicherweise separate boot-Partition muss mit
sudo mount /dev/sda3 /mnt/ubuntu/boot
eingebunden werden. Nun kann man ganz normal mit der chroot-Umgebung (siehe oben) weiter machen.
Bei dieser Methode müssen sämtliche Arbeitschritte manuell ausgeführt werden, die ansonsten vom Skript grub-install durchgeführt werden. Darin liegt die besondere Bedeutung dieser Methode: Sollte grub-install - aus welchem Grund auch immer - mit der Systemkonstellation nicht zurechtkommen, so ist eine manuelle Installation hilfreich. Oft werden bei diesem Vorgang auch hilfreiche Fehlermeldungen ausgegeben, die die Ursache des Problems näherbringen.
Zunächst muss sichergestellt werden, dass die benötigten Komponenten im Verzeichnis /boot/grub/ der Rootpartition abgelegt wurden. Wird eine separate Bootpartition verwendet, so müssen die Komponenten statt dessen dort im Verzeichnis /grub/ vorliegen. Mögliche Komponenten finden sich normalerweise im Verzeichnis /usr/lib/grub/i386-pc. Bei anderen Architekturen muss der Pfad angepasst werden. Im Zweifelsfall sollte man alle Dateien kopieren.
Jetzt wird die GRUB-Konsole gestartet:
sudo grub
Als nächstes wird die Partition festgelegt, die das Verzeichnis /boot/grub (bzw. /grub bei Verwendung einer boot-Partition) beinhaltet:
grub> root (hd0,1)
Nun kann die eigentliche Installation mit
grub> setup (hd0)
durchgeführt werden. Probleme - zum Beispiel fehlende Komponenten - werden für gewöhnlich an dieser Stelle von GRUB gemeldet. Abschließend kann die GRUB-Konsole mit
grub> quit
verlassen werden. Zu beachten ist, dass Geräte und Partitionen in der GRUB-eigenen Notation angegeben werden müssen: Die Platten- und Partitionszählung beginnt dabei bei Null. Die hier in allen Beispielen verwendete Rootpartition /dev/hda2 wäre demnach (hd0,1).
Man kann GRUB auch vor unsachgemäßem Zugriff schützen, um beispielsweise den Recovery Modus zu unterbinden. Näheres dazu siehe hier.
Ein recht häufiges Problem mit Adaptec SCSI-Controllern ist der „GRUB Hard Disk Error“. Es kommen auch andere Fehlermeldungen vor, jedenfalls lässt sich der Computer nicht starten. Das verflixte an dem Fall ist, dass man mit der Super GRUB Disk unter der Funktion „direkt von MBR starten“ einfach booten kann. Das Problem liegt an der Übergabe der LBA-Festplattengeometriedaten vom SCSI-Controller zum BIOS. Hier hat GRUB keine Chance. Auch LILO kann hier nichts ausrichten. Der Trick besteht in der Installation von GAG (Graphical Boot Manager). Dieser Bootmanager kann zwar weder Linux noch Windows allein booten, doch er kann auf vorhandene Booteinstellungen zugreifen und er hat kein Problem mit dem oben beschriebenen Bug. Wichtig ist hier, dass der Grub nicht mehr im MBR sondern auf der Linux Bootpartition installiert wird. Und das beste an diesem Manager ist, dass er direkt beim Booten konfigurierbar ist. Um Grub auf einer Partition (hier hda5) zu installieren, muss zum Beispiel folgendes als root eingeben:
grub-install /dev/sda5
Aber erst nach der Installation von GAG (link siehe unten).
Sollte die Fehlermeldung kommen, bevor der GRUB das Bootmenü auflistet, kann die Ursache mehrere Quellen haben.
GRUB ist nicht auf der richtigen Festplatte/Partition installiert.
Bei einer Standardinstallation darauf achten, dass die Festplatte, auf die Ubuntu installiert werden soll, auch an erster Stelle in der Bios-Bootreihenfolge steht. Da GRUB automatisch auf (hd0,0) installiert wird. Sollte auf dieser Festplatte der Master Boot Record eines anderes Betriebssystem sein, so wird dieser überschrieben. Um ihn wiederherzustellen, müsst man den MBR wieder herstellen. Wie das geht, steht weiter unten im Artikel.
Die Einträge „groot“ und „kopt“ in der menu.lst sind nicht korrekt. Um herauszufinden, welche Festplatte dort eingetragen werden muss, gibt man mit Hilfe einer Live-CD in der Konsole
fdisk -l
ein.
Die erhaltene Liste kann man folgendermaßen verstehen. /dev/sda1 ist die erste Festplatte, dafür steht das „a“, und die „1“ steht für die erste Partition dieser Festplatte. PATA Festplatten werden als /dev/hda1 aufgelistet. Unter dem Punkt „boot“ zeigt das * an, wo ein MBR vorhanden ist.
Für „groot“ und „kopt=root“ müsste nun, wenn der MBR von Ubuntu auf der /dev/sda1 liegt,
groot=(hd0,0) und für kopt=root=/dev/sda1 ro
eingetragen werden.
Dies müssen nicht unbedingt die richtigen Einträge für Root in den Kerneleinträgen für Ubuntu sein.
Es kommt des Öfteren vor, dass GRUB zwar das Bootmenü auflistet, man aber beim Auswählen eines Betriebssystems eine Fehlermeldung zurückbekommt. Sollte der Fehler Error 12, Error 13 und Error 21 sein, drückt man im GRUB-Bootmenü C. Jetzt befindet man sich in der Grubkonsole. Hier gibt man
find /vmlinuz
ein, damit wird angezeigt, auf welcher Partition GRUB Ubuntu erwartet. Dies gibt man anschließend in der menu.lst bei den Kerneleinträgen unter root ein.
Sollte eine Fehlermeldung bei der Auswahl von Windows erscheinen, so lässt dies entweder
Zuerst muss man aber herausfinden, auf welcher Festplatte GRUB Windows erwartet. Hier die Möglichkeiten, wie man die richtige Festplatte für den „root“-Eintrag findet.
Beispiel: Eingebaut sind zwei Festplatten. Auf Festplatte eins ist Windows. Auf Festplatte zwei sind Ubuntu und GRUB installiert. Im Bios steht Festplatte zwei an erster Stelle zum Booten. Damit glaubt GRUB Ubuntu muss auf (hd0,0) sein. Die Festplatte eins steht an der zweiten Stelle. Damit müsste sich für GRUB Windows auf (hd1,0) befinden.
Eine zwar nicht so elegante, aber dennoch effektive Methode ist es, Windows einfach mit allen möglichen Varianten in der menu.lst zu erstellen und anschließend auszuprobieren. Damit erspart man sich die langen Ladezeiten der Live-CD.
Bei Raid 0 werden beide Festplatten als eine erkannt. Das heißt, (hd0,0) steht in diesem Fall für sda und sdb. Und eine dritte Festplatte folgt mit (hd1,0). Es ist auch möglich, dass die Raid 0 = SATA1 + SATA2 Festplatten als (hd1,0) erkannt werden und die SATA 3 als (hd0,0). Darum ist es immer besser, alle Varianten durchzuprobieren.
Um GRUB aus dem Master Boot Record zu entfernen, gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Falls man ein reines Linux-System hat, kann man eine alte Sicherung des Master Boot Records einspielen (siehe oben).
Falls man ein Dualbootsystem mit Windows 2000/XP hat, kann man von der Windows Installations-CD booten und im Setup mit der Taste R die Wiederherstellungskonsole starten. Nun wählt man aus der Liste die eigene Windows-Installation aus und gibt das Administratorkennwort ein. Mit dem Befehl fixmbr wird der MBR überschrieben und GRUB deinstalliert. Dabei bleiben die Partitionen erhalten. Danach wird mit dem Befehl fixboot der Bootsektor der Windows-Partition neu geschrieben. Mit exit verlässt man die Wiederherstellungskonsole und startet den Computer neu. Nun wird Windows booten.
Die Wiederherstellungskonsole gibt es nicht auf allen Windows-CDs. So ist diese bei einigen OEM- oder Recovery-Versionen nicht vorhanden! Wer keine Installations-CD zur Hand hat, führt fdisk /mbr
in der Eingabeaufforderung ein.
Alternativ kann sich unter Windows NT, 2000 und XP auch das Tool MbrFix.exe herunterladen werden (Download hier , Doku hier ) und dann in einem Terminal unter Windows den Befehl
MbrFix /drive <num> fixmbr
eingeben, wobei für <num> die Laufwerksnummer (Zählung beginnt mit Null) anzugeben ist. Falls Windows Vista verwendet wird, lautet der Befehl
MbrFix /drive <num> fixmbr /vista
Eine fehlerhafte Verwendung der Software kann möglicherweise zu einem Totalverlust der Daten auf der Festplatte führen!
Um herauszufinden, auf welcher Festplatte (oder Partition) der Bootloader installiert ist, kann man eine der hier beschriebenen Methoden verwenden: Skripte/GRUB finden.
Die „Stages“ sind die Phasen in denen sich Grub befindet: